nach dem Lauf ist bekanntlich vor dem (nächsten) Lauf ...
Unser Volkslauf ist rum und ich schreibe mir mal den sportlichen Frust von der Seele.
Angefangen hat es mit dem Wetter: hätte es besser sein können??? Definitiv JAAAAAA!. Wieso hätte es nicht einen ordentlichen Platzregen geben können? Nein, Petrus hatte es gut gemeint, zu gut. Min. 25 Grad im Schatten (ganz zu schweigen in der Sonne) und ein ordentlicher Wind. Mir kam es so vor: mit dem Wind grillte einen die Sonne, gegen den Wind lief man wie an einem Gummiband. Für mich war es definitiv zu heiß und der Wind auf dem Rückweg über den Radweg hat mich umgehauen. Eine Erkältung gepaart mit leichter Pollenallergie wären eigentlich kein Problem gewesen, aber Samstag wurde das zur Riesenhürde. Bis zum Bahnübergang Niederbrechen auf dem Rückweg war noch alles gut, die 4:57 stand auf der Uhr, leichter Vorsprung - muss aber sein, bei unserer Reststreckentopografie.
Dann kam mit voller Wucht und fast direkt von vorne der Wind und hat mir eine Sekunde nach der anderen auf die Uhr gedrückt. Von meinen Mitläufern blieb nur einer standhaft - am Ende sogar standhafter als ich. Meine Versuche, halbwegs die Zeit zu halten, wurden dahingefegt. Wäre ich nicht Zeitläufer gewesen und mit einem Rest Hoffnung versehen, doch noch die Zeit laufen zu können, ich wäre ausgestiegen. Die Anstiege auf dem letzten Teil der Strecke fraßen die letzten Körner, es galt nur noch durchzuhalten.
Im Ziel stand sogar eine 1:47 auf der Uhr. Nur einer aus der Gruppe der Mitläufer war noch da bzw. deutlich vor mir. Auch der Rest der Mitläufer kam wenig später zufireden an. Wohl wissend das ein HM an diesem Samstag eine besondere Leistung bedeutete.
Ich werde jetzt nur regenerieren und schauen, ob es beim Weiltalmarathon geht.
Allen gute Erholung.
An die Leute von der Orga: ihr habe alle einen guten Job gemacht, die Läuferzahlen haben uns das bestätigt. Alle die ich noch gesprochen habe, waren voll des Lobes.
PS: Ich hoffe auf weitere Beiträge, genügend LG'ler waren ja unterwegs, irgendwann muss ja mal Leben in das Forum kommen ...
Als Pacemaker für 1:29:59 auf Halbmarathon ist es mir ähnlich ergangen. Mit einer hoch motivierten 12er Gruppe gestartet, dezimierte sich diese schon am Wendepunkt in Dauborn auf zwei Mitläufer. Keiner der anderen Mitläufer konnte den Schnitt halten. Bis Kilometer 15 lag ich halbwegs im Soll (wir waren 7 Sekunden drüber). Als ich merkte, dass auch ich den Schnitt nicht weiter halten konnte, teilte ich das meinen beiden "Schäfchen" mit und schickte sie alleine weiter. Bin an der Brücke ausgestiegen und völlig gefrustet in Richtung Ziel getrabt. Kurz vor dem Ziel dann dem Wanderwart in die Arme gelaufen und nur sehr moderat beschimpft worden (das wäre früher anders gewesen).
Im August hätte sich keiner über das Wetter beschwert Es lag wohl daran, dass die Läufer noch nicht an die Temperaturen gewöhnt sind.
Leider ist es tatsächlich so, dass uns leichter Regen jede Menge Teilnehmer kostet. Vor allem bei den Schülerläufen ist das ein Hinderungsgrund.
@Udo, sebstverständlich hätte ich dich als Aktiver Läufer nach einem Ausstieg fürchterlich beschimpft. Als pasiver Beobachter muss man sich da sehr zurückhalten.
@Udo und Matthias, als Zeitläufer hat man natürlich eine gewisse Verantwortung. Aber was soll man machen, wenn die vorgenommene Zielzeiten zu ambitioniert für die Bedingungen sind? Ihr habt es "fast" völlig richtig gemacht. Mitläufer auf das Tempo aufmerksam machen und alleine lassen. Dann sofort das eigene Tempo drosseln, damit man den Lauf wenigstens vernünftig und ohne eigene Langszeitschäden ins Ziel bringen kann.
Im nächsten Jahr werden wir wohl keine Zeitläufer anbieten. Bindet zu viel Personal und ist aufwendig in der Organisation. Aldiweil man vorher nie sagen kann, ob man wirklich alle Zeiten abdecken kann, ist ein Hinweis in der Ausschreibung nicht möglich. Nach dem nun erneut die Zugläufer ihre Zeiten nicht halten konnten, lassen wir es lieber, bevor es noch peinlich wird